Durch die sozialen Medien und auch in den Stadien der Bundesliga geisterte zuletzt die Zahl „15.000“. So viele Todesopfer forderte die Konstruktion der Stadien in den vergangen zehn Jahren. Wenn man das hört, rutscht einem glatt der Paninisticker-Adventskalender aus den Händen, doch dass Amnesty und Bundesligafans die verstorbenen Gastarbeiter*innen aus Ländern des globalen Südens derartig instrumentalisieren, ist selbstverständlich blanker Populismus.

Die Invasion Russlands ist nicht der einzige gewaltsame Konflikt, der sich im Moment auf der Welt abspielt, doch aus deutscher Perspektive zeichnet er sich erstens durch seine Nähe zu uns und zweitens durch seine mediale Präsenz aus. Der öffentliche Diskurs über Deutschlands Position zum Krieg hat einen realen Einfluss auf die Geschehnisse in der Ukraine, wie der kürzlich von der „EMMA“ veröffentlichte „offene Brief an Kanzler Olaf Scholz“ zeigt.