Alles beim Alten?

Der FALTER hat einige Studierende befragt, wie sie mit der Rückkehr zur Präsenzlehre zurechtkommen

von Lena Fiala

„Ich muss sagen, weil wir durch Corona überwiegend Zeit allein zu Hause verbracht haben, ist es mir schwergefallen, wieder mit Menschen in Kontakt zu treten. Es hat sich fast so angefühlt, als müsse man nochmal lernen, wie man richtig auf andere zugeht. Mit großen Menschenmengen war ich auch erstmal überfordert und habe mich sehr unwohl gefühlt, weil ich es einfach nicht mehr gewohnt war.“

„Für mich war die Rückkehr zur Präsenzuni schon ein krasser Cut – ein totaler Umschwung von gar nicht auf voll. Obwohl ich zuvor schon in Bayreuth gelebt habe, kannte ich die Uni nicht. Mich stresst es, immer wieder den richtigen Raum suchen zu müssen und Pausen weniger gut nutzen zu können als zu Hause. Deshalb habe ich teilweise das Gefühl, im Lockdown effizienter gewesen zu sein.“

„Mir gibt es ein richtig gutes Gefühl, wieder in die Uni gehen zu können. Davor hab ich nur rumgegammelt, jetzt hat man wieder eine Struktur.“

„Ich finde es schon cool, wieder an die Uni gehen zu können. Gleichzeitig brauche ich aber Zeit, um wieder damit warm zu werden und mit fremden Leuten zu reden. Trotz der Möglichkeit, eine Vorlesung live zu sehen, nehmen viele meiner Kommiliton*innen lieber an einer Online-Sitzung teil, wenn die Veranstaltung im Hybridmodus angeboten wird.“

„Ich fühle mich sehr gut, seitdem wieder Präsenzuni ist. Man hat endlich wieder Kontakt zu Menschen und den Professoren und es ist schön, wieder im gewohnten Umfeld zu sein. Während der Onlinelehre fand ich es gut, dass einem die Möglichkeit gelassen wurde, in seinem eigenen Tempo den Stoff mithilfe der aufgezeichneten Vorlesungen nachzuarbeiten. Allerdings konnte ich mich oft nicht dazu motivieren, dafür ist bei mir zu Hause zu viel los.“

„Mir fiel die Umstellung aufgrund der ersten Semester, die ich in Präsenz erlebt habe, leicht. Dieses Semester hat sich schon nach kurzer Zeit meine Selbstdisziplin verbessert. Allerdings sind mir besonders der Kontakt zu anderen Studenten und der akademische Austausch wichtig. Durch die aktuellen Hygienekonzepte ist das immer noch nicht vollständig möglich, was ich als eine Art sozialer Isolation empfinde. Ich frage mich, wie sich das auf die sozialen Kompetenzen neuerer Semester auswirkt.“

„Ich hab mich mega gefreut, dieses Semester wieder mehr Präsenzuni zu haben, immerhin die Hälfte meiner Kurse. Andererseits bin ich auch unsicher, weil ich das nicht mehr gewohnt bin und soziale Interaktion ein bisschen verlernt habe. Jetzt muss ich selbst in der Uni wieder viel präsenter sein und mich an den Kursen beteiligen. Manchmal fällt es mir schwer, mich durchgehend zu konzentrieren. Oft habe ich auch Angst, was zu verpassen, weil jetzt alle Bock haben, zu feiern und ich teilweise das Gefühl habe, nicht genug zu unternehmen, selbst wenn es viel ist.“

„Ich fühl mich sehr gut mit der Präsenzlehre, weil man wieder das normale Uni-Feeling zurückhat. Vor Ort kann man was für die Uni machen und wenn man heimkommt, hat man Freizeit. So kann man die beiden Bereiche besser trennen, Wohnen und Uni verschwimmen nicht so ineinander. Ich freue mich auch, wieder neue Leute zu treffen und bei Präsenzkursen lasse ich mich viel seltener ablenken als daheim. Über die Maskenpflicht kann ich hinwegsehen, solange alles andere halbwegs normal ist und ich in die Mensa gehen kann.“

„Ich bin sehr erleichtert, dass ich mein erstes Semester in Präsenz habe. So kann ich Leute kennenlernen und ein richtiges Unileben führen. Online könnte ich mich viel schlechter zu meinen Aufgaben motivieren, deshalb habe ich letztes Semester extra noch nicht angefangen zu studieren.“

„Ich finde es mega schön, wieder das Campus-Feeling zu spüren. Man sieht so viele andere junge Leute oder Grüppchen und das fühlt sich viel mehr nach Studium an. Es fällt mir auch viel leichter, neue Menschen kennenzulernen. Selbst das Testen klappt durch die Teststation an der Uni unproblematisch und schnell. Ich hoffe, das bleibt so. Allerdings ist es für mich als ungeimpfte Person eine Gefahr, wenn Kommiliton*innen ihre Masken abnehmen oder die Abstände nicht einhalten, obwohl sie nicht getestet sind.“

Lena Fiala
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