StuPa– das Studierendenparlament der Universität Bayreuth reagiert flexibel auf die aktuelle Situation und hält seine Sitzungen nun per Zoom ab. Auch online diskutieren die Mitglieder leidenschaftlich über ihre Herzensanliegen wie Klimaentscheid oder Unisex-Toiletten.
von Antje Behm
Das Studierendenparlament trifft sich alle zwei Wochen am Dienstagabend um 20 Uhr zur Sitzung. Da eine Zusammenkunft mit so vielen Personen an der Uni aktuell nicht möglich ist, finden die Treffen nun digital statt und laufen über Zoom erstaunlich strukturiert. Bei Abstimmungen steht jetzt der grüne Haken für eine Ja-Stimme, das rote Kreuz für „Nein“ und das Weiterzeichen für eine Enthaltung. Wer auf die Rednerliste möchte, schickt seinen Namen ganz einfach in den Chat.
Zur dritten Sitzung der Legislaturperiode versammelten sich die StuPa-Mitglieder am 17. November 2020 digital. Routiniert begrüßte die Sitzungsleitung Marlene Tillack und Friederike Schick alle Anwesenden. Nach Abhandlung der ersten Punkte wie Beschlussfähigkeit und Tagesordnung folgten die Berichte der Fachschaften und Arbeitskreise. Dann begann der spannende Teil mit lebhaften Diskussionen. Von der Fachschaft TUMI, namentlich von Julia Sofie Röttger, wurde der Antrag gestellt, dass das StuPa den Klimaentscheid unterstützen soll. Es ging dann vor allem um die Frage des Ausmaßes. Der Klimaentscheid fordert, dass Bayreuth bis 2030 klimaneutral sein soll. Da dieses Anliegen auch zur neuen Nachhaltigkeitsstrategie der Universität passt, diskutierten die Mitglieder ausführlich über Formulierungen und Methoden der Unterstützung. Das StuPa ist dafür zuständig Studierende der Universität zu vertreten, daher waren einige Mitglieder besorgt, eine zu allgemeinpolitische Forderung zu stellen. Im Artikel 52 des Bayrischen Hochschulgesetztes ist ein eher enger Rahmen für die Tätigkeit der Studierendenvertretungen vorgegeben. Der Antrag wurde an den Hauptausschuss, eine Untergruppe des Parlaments weitergegeben, sodass dieser eine Beschlussempfehlung aussprechen konnte.
Die vierte Sitzung der Legislaturperiode fand dann am 1. Dezember 2020 statt. Auch hier wurde das Tagesgeschäft erfrischend schnell und routiniert abgehandelt. Dann ging es um den Antrag „Toiletten für alle“. Dieser setzt sich dafür ein, dass in zukünftigen Bauvorhaben der Universität sowohl binär getrennte als auch Unisextoiletten gebaut werden. Außerdem sollen dort, wo es aus Kapazitätsgründen möglich ist, bestehende Toiletten umgewandelt werden. Der Antrag enthielt außerdem Verbesserungsvorschläge zum Anbringen von Wickeltischen in Männertoiletten. Der Antrag wurde letztendlich vom Parlament verabschiedet.
Die Sitzungen fallen digital etwas kürzer aus als analog. Trotzdem dürften viele Mitglieder nach Beenden des Meetings dankbar gewesen sein, dass zumindest der Heimweg vom Campus erspart bleibt.
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