Nach vier Wochen Briefwahl sind sie endlich da: Die Ergebnisse zur Hochschulwahl. Vor allem auf den hinteren Rängen hat sich dabei viel getan. An der Spitze bleibt dagegen die Grüne Hochschulgruppe (GHG) unangefochten stärkste Kraft.
Wie in der diesjährigen Legislatur werden die Grünen auch im neuen Studierendenparlament zehn Abgeordnete stellen. Davon zwei für den Senat und zwei für den Hochschulrat, die beiden wichtigsten universitären Gremien. Die studentische Vertretung im Rat bleibt damit die alleinige Aufgabe von GHG-Vertretern. Im Senat wird Felix Granzow (Jusos) die Flagge der restlichen Gruppen hochhalten müssen.
Damit behalten die Jusos ihren Senatsplatz. Generell haben sie aber wenig Grund zur Freude. Zwar sind sie erneut zweitstärkste Kraft nach der GHG, allerdings mit deutlichen Einbußen. Bei der Wahl der sonstigen StuPa-Abgeordneten verlieren sie fast sechs Prozentpunkte und dadurch einen Sitz. Damit sind sie nur noch mit drei statt mit vier Mitgliedern im neuen Parlament vertreten.
Noch härter trifft es die Liberale Hochschulgruppe (LHG). Die büßt zwar absolut gesehen bei den sonstigen StuPa-Abgeordneten „nur“ 4,4 Prozent ein – sie steht jetzt bei 13,4 Prozent (2019: 17,8 Prozent). Aber ihre Sitze halbieren sich: Luca Preller ist der einzige liberale Vertreter im neuen Studierendenparlament.
Damit steht die LHG auf einer Stufe mit der neuen Volt Hochschulgruppe. Bei ihrem ersten Auftritt an der Uni Bayreuth gelingt es den Paneuropäern, immerhin 9 Prozent der Stimmen für sich zu gewinnen. Der Lohn dafür ist der Einzug von Hannah Pentz ins Studierendenparlament.
Auch der RCDS hat Grund zur Freude. Als einzige „etablierte“ Hochschulgruppe legt der Ring Christlich-Demokratischer Studierender sogar leicht zu. Der Sprung von 13,5 auf 13,7 Prozent der Stimmen reicht, um die LHG zu überholen und sich einen zweiten Sitz zurückzuholen. Den hatte der RCDS bei der vergangenen Hochschulwahl verloren.
Weniger erfolgreich war dagegen „Die Liste“, der Uni-Ableger der Satirevereinigung „Die Partei“. Schon der Wahlvorschlag für die sonstigen Abgeordneten war ungewöhnlich. Alle anderen Hochschulgruppen stellen 12 oder 24 Kandidierende auf. „Die Liste“ begnügte sich dagegen mit drei Kandidierenden. Das bedeutete dann auch nur 3,3 Prozent der Stimmen – nicht genug für einen Platz im StuPa. Für Senat und Hochschulrat trat die Gruppe gleich gar nicht an.
Insgesamt festigt das Wahlergebnis die Dominanz der Grünen Hochschulgruppe. Um insgesamt 17 Sitze haben die politischen Gruppen gekämpft – 10 davon gingen an die GHG. Einen zusätzlichen Vorteil für die Grünen bot dabei das Zuteilungsverfahren. Knapp über 40 Prozent der Stimmen genügten beim aktuellen Wahlrecht für rund 60 Prozent der „politischen“ Mandate.
Eine Mehrheit hat die GHG damit aber noch nicht, denn 12 der 29 StuPa-Sitze werden wie immer an die sechs Fachschaften vergeben. Trotzdem sind die Grünen auch im nächsten Jahr die bei weitem stärkste Kraft in der Studierendenvertretung. Die restlichen vier politischen Hochschulgruppen teilen sich dagegen nur sieben Mandate. RCDS und Volt dürfen sich dabei immerhin über ihr Abschneiden freuen. Für die LHG ist die Wahl dagegen bitter, die Jusos bleiben knapp die Größten unter den Kleinen.
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Die Liste der Gewählten:
GHG:
Senat: Erik Ahlborn, Henrike Haggeney
Hochschulrat: Aila Banach, Patrick Bennesch
Sonstige Abgeordnete: Elena Arnold, Marlene Tillack, Lorenz Kiel, Julia Roettger, Paul Neumaier, Friederike Schick
Jusos
Senat: Felix Granzow
Sonstige Abgeordnete: Katharina Holzer, Rebecca Zimmer
RCDS:
Sonstige Abgeordnete: Christoph Hoffmann, Lea Dörfler
LHG:
Sonstige Abgeordnete: Luca Preller
Volt Hochschulgruppe:
Sonstige Abgeordnete: Hannah Pentz
Für die Fakultätsräte:
Fachschaft MPI:
Julia Schwarz, Marcel Schalling
Fachschaft BCG:
Bettina Firmke, Anna Hollweg
Fachschaft RW:
Peter Herzog, Waldemar Ludwig
Fachschaft SpLit:
Mary Chairopoulou, Lisa-Michelle Helten
Fachschaft KuWi:
Laura Grünewald, Sarah Hettler
Fachschaft Ing:
Laura Hufnagel, Anne Voss
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