Die neu gegründete Hochschulgruppe HeForShe stellt sich vor
Gastbeitrag von Johanna Fock und Nora Teuma
Der SPD-Generalsekretär sitzt zwischen zwei weiblichen Genossinnen auf der Bühne – ein seltener Anblick – sagt er selbst. Nach einem Tag reich an Diskussionen darüber, was Feminismus im 21. Jahrhundert in Deutschland bedeutet, gibt Lars Klingbeil während der Abschlussrunde des 8. Barcamp Frauen in Berlin ein treffendes Beispiel aus seinem Leben:
Kürzlich erhielt er eine Einladung zu einer Podiumsdiskussion, bis dato eine reine Männerrunde. Dass sich keine kompetenten Frauen zum anstehenden Thema finden ließen, konnte der Generalsekretär kaum glauben und schlug daher die Einladung aus. Zur Bedingung für seine Teilnahme machte er, dass auch Expertinnen angefragt und eingeladen wurden. Im Handumdrehen ließ sich eine weibliche Teilnehmerin finden. So einfach kann es also sein.
Dass es einen Mangel an weiblichen Fachkräften gibt, das kann heute wohl keiner mehr behaupten. Eine Studie der Frauenbeauftragten der Uni Bayreuth zeigt: An unserer Uni sind knapp die Hälfte aller Studierenden sowie Promovierenden weiblich, ähnlich sieht es europaweit aus. Trotzdem sind Frauen an wichtigen Stellen unterrepräsentiert. Ob in Diskussionsrunden, Vorständen oder auch bei hochrangigen akademischen Posten beobachtet man einen verdächtig niedrigen Frauenanteil. Weil uns das ein wenig spanisch vorkam, hat sich die Hochschulgruppe HeForShe gegründet.
Wir möchten in Zukunft mit Lehrenden und Studierenden in Kontakt treten und herausfinden, wie die Aufstiegschancen für Frauen in männerdominierten Branchen an der Uni sowie außerhalb aussehen. Dabei interessieren uns besonders die Meinungen und Erfahrungen unserer Professorinnen und Professoren, sowie die Eindrücke jener, die eine akademische Karriere anstreben. Aber auch eure Meinung ist uns wichtig! Denkt ihr, es gibt Handlungsbedarf zum Thema Chancengleichheit an der Uni Bayreuth? Glaubt ihr, dass euer Geschlecht eure akademische und berufliche Laufbahn beeinflusst? Wenn ihr das Stimmungsbild der Uni mitgestalten wollt, dann füllt einfach unseren Fragebogen aus. Wir sind für jeden dankbar, der sich die zwei Minuten nimmt, zehn Kreuzchen zu machen. Der QR-Code führt euch direkt zur Umfrage, andernfalls findet ihr den Link auf unserer Facebook Seite “HeForShe Universität Bayreuth”. Auch wenn ihr mitmachen wollt oder weitere Fragen und Anregungen habt, könnt ihr uns dort, oder unter heforshebayreuth@gmail.com erreichen.
Wir hier in Bayreuth sind keine Einzelkämpfer. HeForShe ist eine von der UN gestartete Kampagne, die weltweit Menschen, Frauen sowie Männer, dazu motiviert sich für Gerechtigkeit stark zu machen.
He for She, weil, wie Klingbeils Anekdote zeigt, Mann viel bewegen kann.
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