Uni-OpenAir – Nachbericht
von Johannes Rehlinger und Markus Hesse; Foto: Leon Knüpfer
Das diesjährige Uniopenair glänzte einmal mehr mit hervorragender Organisation, gutem Essen und, wie auch die Bands einstimmig lobten, erstklassigem Bier. Zu Beginn ging es noch eher ruhig vor sich. „He told me to“ und „Yukno“ stimmten die ersten Besucher langsam auf einen sommerlichen Tag, voller Musik und Tanz ein. Die Studierenden trudelten gemächlich ein, bestellten sich ihr erstes Bier und während die ersten Wagemutigen ihr Tanzbein schwangen, setzten sich die anderen auf die Stufen, um die entspannte Atmosphäre zu genießen.
Als dann „Neufundland“ auf die Bühne kam, konnten zumindest einige mehr Leute nicht mehr stillsitzen. Dies war nicht nur dem Bier geschuldet, sondern wohl auch dem lustigen Konzert, dass aufgrund einiger technischer Schwierigkeiten, zu hervorragenden Kommentaren und Anekdoten der Band führte. Noch immer war es ein gemächliches Festival, das Ticketkontingent war bisher alles andere als ausgeschöpft und getanzt wurde eher verhalten.
Die nächste Band, „EMMA6“ traf unseren Geschmack nun gar nicht. Uns schien, als hätten sie schlechte Schlagertexte mit einer E-Gitarre kombiniert. Das war aber gar nicht schlimm, denn das gab uns Gelegenheit uns an den reichlich vorhandenen Essens- und Alkoholständen umzusehen. Hier fanden sich Döner, selbstbelegte Brote, Pizza, Pasta, kurz alles was das ausgetanzte Herz begehrt. Schließlich fanden wir uns an der 2. Biertheke, die unten im NW2 eröffnet hatte wieder. Dort arbeiten drei höchst kompetente Jungs an der Bar, die den Festivalspirit in Auftreten und Aussehen nicht besser hätten verkörpern können und ihren Rivalen an der Cocktailbar kein leichtes Spiel ließen.
Mit frischem Mut und etwas angeschwipst, mischten wir uns unter die Tanzenden, die jetzt zahlreich vorhanden waren. „GO GO Berlin“ hatte die Leute abgeholt. Die Stimmung wurde zunehmend heiterer, was wohl auch an dem, inzwischen zu genüge geflossenem Bier lag.
Spätestens aber als „Schmutzki“ die Bühne betrat, die Pizza für 1,50 das Stück verkauft wurde und plötzlich alle standen, gab es kein Halten mehr. Hier könnte der Bericht beginnen einige Lücken aufzuweisen, da wir den Hauptteil des letzten Konzerts zwischen nackten Oberkörpern, die uns vor der Bühne hin und her schubsten verbracht haben. Die Masse tobte, man sah nun auch viele Bayreuther, die offensichtlich nur für den punkigen Abschluss des Festivals gekommen waren. Wer könnte es ihnen verdenken, der vorherige Indiepop konnte ja auch nicht jedermanns Sache sein. Immer wieder sollten „Schmutzki“ ihre Biere exen, schließlich wurden auch Zuschauer heraufgeholt, um zu vollbringen, was sie so beharrlich von den Künstlern gefordert hatten. Am Ende durften die Fans der ersten Reihen auf die Bühne und mit den Stars ein Liedchen schmettern. Es war nach allen Regeln der Kunst nicht nur ein Konzert für die Besucher, sondern ein Konzert mit den Besuchern. Wie der Sänger uns später im Interview sagte: „Schmutzki ohne life, wird`s nicht geben!“
Nach dem wirklich gelungenen Abschluss, bewegten sich die, vom Konzert in einen rauschartigen Zustand der seelenlosen Glücklichkeit versetzten Zuschauer, teils mit dem Bus, teils zu Fuß, teils zu Knien zum Lamperium. Hier wurde bis 6 Uhr morgens ausgelassen die übriggebliebene Energie vertanzt, zu einem netten Mix aus Klassikern, der letzten 30 Jahre.
Ein wunderbares Fest! Wir sind sicher, die Gründer des Festivals 1988, wären sehr zufrieden mit ihrem Vermächtnis. Ein großes Dankeschön geht raus, an all die Freiwilligen, im Namen der interviewten Gästen, der Bands und nicht zuletzt der Falter-Reporter!
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