„Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen“, so lautet ein Zitat des Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry, der mit seiner viel beachteten Erzählung „Der kleine Prinz“ aus dem Jahr 1943 einen wichtigen Beitrag zur Weltliteratur leistete. Die Fähigkeit die Zukunft vorauszusehen, gehört zu den Urwünschen des Menschen, die unaufhaltsam in ihm wachsen und die sich auch stetig in seinen Erfindungen widerspiegeln. Nicht umsonst gibt es Wettervorhersagen, Wahrsagerinnen, Zukunftsforschende und jede Menge digitale Prognose-Tools für allerlei Angelegenheiten. Während das eine nun vielleicht vertrauenswürdiger erscheinen mag als das andere, müssen wir uns dennoch dem Offensichtlichen stellen: Die Zukunft kann man nicht kennen. Und würden wir sie kennen, würden wir wohl blitzschnell und mit einem Hechtsprung in unseren DeLorean springen und mit 140km/h in die Vergangenheit zurückdüsen (so geschehen in dem Kultfilm „Back to the Future“). Wie lang würden wir wohl brauchen, um all das wiedergutzumachen, was in der Zwischenzeit, sprich Gegenwart, schief gelaufen ist?
Was meint nun aber Saint-Exupéry mit seiner Aufforderung? Dürfen wir nicht länger wissen wollen, wie das Wetter morgen wird? Wohl kaum; die Sonne scheint immer, so viel ist klar. Saint-Exupérys Betonung liegt auf der zweiten Hälfte des Satzes: Indem wir die Zukunft möglich machen, beeinflussen wir das, was morgen sein wird, auf einzigartige und nicht wiederherstellbare Weise. Denn ebenso wenig wie wir die Zukunft vorhersagen können, haben wir einen Einfluss auf die Vergangenheit. Wenn wir Dinge möglich machen, haben wir das Stadium des Träumens und des Fantasierens bereits verlassen und uns in die Phase des Machens begeben. Wer forscht, liest, schreibt, entwickelt und herstellt, der macht die Zukunft möglich. Man sollte die Zukunft also nicht voraussehen wollen, jedoch zu wissen, wie man sie gern haben möchte, kann uns mehr als einen Vorteil verschaffen. Denn nur derjenige, der weiß, wie er sich seine Zukunft vorstellt, ist am Ende dazu in der Lage, sie auch möglich zu machen. Wer den Dingen einfach ihren Lauf lässt, hat vielleicht ein entspanntes Leben, aber irgendwann sicherlich auch mal das ein oder andere Problem (Trump, Brexit oder die AfD im Bundestag). Wenn wir also in Zukunft nicht stirnrunzelnd die Nachrichten lesen und „That escalated quickly“ denken wollen, sollten wir anfangen, die Dinge zu tun. Die Zukunft möglich zu machen.
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