Nachbericht DLD Campus 2017
Am 21. Juni fand der DLD Campus an der Universität Bayreuth statt und erzählte von artifizieller Intelligenz und entreligionisierter Kunst. Wie viel Zeit muss wohl vergehen, bis das Reisen in autonomen Fahrzeugen zu unserem Alltag gehört? Wann werden wir 3D-gedruckte Organe, die aus einem spinnenseidenähnlichen Material bestehen, in der Medizin für selbstverständlich halten? Der DLD Campus 2017 hat es geschafft, Fragen zu beantworten, vor allem aber hat er es geschafft, neue Fragen anzustoßen. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte fand die DLD Konferenz an einer Universität statt, dieses Jahr im Audimax der Universität Bayreuth. Steffi Czerny, Gründerin der DLD Konferenz, und Prof. Dr. Stefan Leible, Präsident der Uni Bayreuth, eröffneten den DLD Campus, dessen Ziel es ist, Menschen zu vernetzen und über den Einfluss der Digitalisierung auf Wirtschaft, Gesellschaft und Forschung zu diskutieren.
Neben Unternehmergrößen wie Herbert Henzler (früher McKinsey, heute Herbert Henzler Consulting) und Stefan Winners (Hubert Burda Media) sprachen auch Unternehmerinnen und Unternehmer aus Oberfranken wie Sigrun Albert (MGO Ventures) und Ralf Männlein (empiriecom). Thema war die Digitalisierung, ihre rasante Geschwindigkeit und die neuen Strukturen, die sich im Bereich Führung, Kundenverständnis und Unternehmertum ergeben. Stefan Winners betonte, dass die Marktsparte „Künstliche Intelligenz“ ein großes Potenzial für die Region berge und AI nicht länger als bedrohliche Gefahr betrachtet werden solle.
Ein Highlight war sicherlich der Auftritt des ersten durch eine Regierung anerkannten Cyborgs Neil Harbisson. Er klärte darüber auf, wie er selbst zum Cyborg wurde und wie ihm die Antenne, die über seinen Kopf hinweg direkt in den Schädel hineinführt, ermöglicht, Farben zu „hören“. Den lautesten Beifall des Tages erhielt jedoch der Künstler Jonathan Meese, der nicht umsonst als „Rammstein der Kunst“ gilt. Kunst solle nicht religiös, nicht politisch, nicht ideologisch sein, so der Künstler, sie sei das, was uns direkt in die Zukunft katapultiere. Bevor es zu einem gemeinsamen Abschluss des Abends zur DLD Party ins Liebesbier ging, wurde der DLD Campus durch eine Pitch-Session abgeschlossen, in der sich fünf Bayreuther Start-ups mit ihrer Idee präsentieren durften. Der DLD Campus 2017 hat es vorgemacht, den Spagat geschafft und eine Lücke geschlossen: Er diskutierte über Finanzierung, Computerspiele, Musik und Methodik. Über Sensordaten, E-Commerce und Wasserstofffahrzeuge. Ein gebündeltes und originelles Rahmenprogramm, dem ab und an eine größere Verschnaufpause vielleicht ganz gut getan hätte.
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