Das StuPa lässt die Bayreuther Debatten Revue passieren
Intensiv, aber doch stets zivilisiert und durchaus konstruktiv ging es am vergangenen Dienstag, den 20.6. in der 15. Sitzung der aktuellen StuPa-Legislatur zu. Zunächst stand eigentlich ein Besuch des Herrn Dr. Matros auf dem Programm, um mit ihm, dem Leiter der Stabsabteilung Campus Management die mannigfaltigen Ticks und Tücken des Onlinesystems Campus Online zu besprechen. Da Herr Matros allerdings nicht auf die Einladung reagiert hatte, wurde weiterhin über Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert. Angedacht sind unter anderem ein Forum, ein FAQ-Bereich und ein Ticket-System zum Sammeln von Problemanfragen, die den Studierenden weitere Möglichkeiten zum Feedback bieten sollen. Der oftmals komplizierten Handhabung Campus Onlines gewahr, zeigt sich das StuPa immer wieder motiviert, konkrete Lösungsvorschläge zu finden; die Kommunikation mit der Stabsabteilung gestaltet sich allerdings schwierig.
Die MaPhI-Fachschaft berichtete aus dem Fakultätsrat, bestimme Scheine könnten neuerdings nicht mehr anerkannt werden. Andere Fachschaften meldeten das gleiche Problem, gerade Lehramtsstudierende hätten Schwierigkeiten, sich Praktika und bestimmte Module anrechnen zu lassen; auch hier wurde schnell Campus Online als Fehlerquelle identifiziert. Man einigte sich, sich schnellstmöglich mit den Verantwortlichen in Verbindung zu setzen.
Nach den weiteren obligatorischen Berichten der verschiedenen Ressorts, Fachschaften und Hochschulgruppe mit positiven Rückblicken auf das Uni Open Air und die Campus Kulturwoche, wurde sich dem hauptsächlichen Thema des Abends zugewandt: Den Bayreuther Debatten, die am 8. Juni stattgefunden hatten. Neben der Kritik am Einlasssystem (nächstes Mal größer!) und der exklusiven Anmeldemöglichkeit (nächstes Mal auch analog!), ging es um die Aktion „Rote Karte“, die bereits vor der Podiumsdiskussion, besonders aber danach für Furore im StuPa gesorgt hatte.
Hier stand die Grüne Hochschulgruppe (GHG) sozusagen unter Generalverdacht und es wurde darüber nachgedacht, ob ein Mitwirken einzelner Abgeordneter ein Mitwirken der gesamten Hochschulgruppe bedeute. Es fielen Stichworte wie Fraktionszwang und Repräsentation – bald ging es nicht mehr um rote und grüne Details, sondern um Grundsatzfragen: Wie neutral soll das StuPa sein? Wie geschlossen soll es auftreten? Wo hört das Amt auf und wo fängt die persönliche Meinung an? Nach zahlreichen mitunter leidenschaftlichen Beiträgen dazu wurde beschlossen, diese Grundsatzdiskussion outzusourcen und sich in einem anderen Rahmen ausführlich Gedanken darüber zu machen.
Konkret wurde aus fast allen Lagern ein undifferenziertes Einsetzen der Roten Karte kritisiert, die sich durch Übernutzung bald nicht mehr gegen Inhalte, sondern pauschal gegen die Person Gauland gerichtet, und somit einen Teil ihrer Wirksamkeit verspielt habe. Auch Gäste waren zu dieser Diskussion zur StuPa-Sitzung gekommen, unter anderem die Initiatoren der Aktion “Rote Karte“. Als Fazit zog man, dass durch eine bessere Kommunikation im Vorfeld – sowohl innerhalb des StuPas, sowie zwischen StuPa und Protestierenden – Missverständnisse hätten vermieden werden können. Die Idee einer zusätzlichen Grünen Karte fand Anklang; sie könne in Zukunft zu mehr Diskursivität in politischen Debatte beitragen und dem Publikum eine Möglichkeit zum direkten Feedback geben. Nach den mitunter sehr hitzigen Diskussionen plante das StuPa abschließend (es ging bereits gegen Mitternacht) die Wahlparty für den folgenden Abend.
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